Wildgemüse – Giersch das „himmlische Kind“


Ob nun himmlisch oder nicht – das kommt ganz auf die Perspektive an.
Für die einen ist er sehr lecker als Wildgemüse. Die schätzen ihn mit seinen sehr nahrhaften gesundheitsfördernden Inhalten.
Für die anderen ist er ein lästiges „Unkraut“. Mit seinen starken unterirdischen Ausläufern verbreitet er sich sehr schnell im Garten.

Giersch ist beliebt in der Küche.

Himmlisch gut präsentiert uns im frühen Frühling diese Pflanze die besten Vitalstoffe.
Als einer der ersten zeigt er sich im Frühling. An Wegrändern, in Parks und Garten.

Schöne kleine glänzende Blättchen erscheinen im zeitigen Frühjahr. Diese jungen Blätter sind hellgrün und glänzend. Man nennt sie „Lackblättchen“.
Mit ihrer feinen Struktur schmecken sie sehr lecker. Mild nussig im Geschmack kitzeln sie den Gaumen.
Werden sie älter, ist ihre Struktur fester und ihr Geschmack ist nicht mehr zart-nussig.

In der „Gründonnerstagssuppe“ ist er Bestandteil der 9er Suppe. Neun verschiedenen Kräuter werden in dieser Suppe verarbeitet. Sie wird in der Volkstradition zu Ostern gegessen. Entstanden ist die Suppe zur Anregung des Stoffwechsels nach der langen Winterzeit. Frühjahrsputz für den Körper: „Schmeiss raus was du nicht mehr brauchst und abgelagert hast.“ Die Wilden Kräuter unterstützen Leber, Galle und Niere, unsere Hauptausscheidungsorgane. By the Way, tiefes bewußtes Atmen draussen in Wald und Flur ist ebenfalls sehr hilfreich zum „Detoxen“.

Auf Märkten kann man gebundene Kräuterbuschen kaufen und natürlich kann man sie auch selbst sammeln.

Drei mal drei : so erkennst du den Giersch.

Den Giersch erkennt man recht leicht.

Dreikantiger Stengel

Blätter mit drei Fiederblättern.

Die Fiederblätter noch einmal dreigeteilt.

So kann man ihn gut erkennen , wenn er als einer der ersten Kräuter im Frühling erscheint.

Giersch ist lecker in der Küche, aber bei den Gärtnern hat er einen schlechten Ruf.

Viele Gärtner fürchten ihn im eigenen Garten. Warum nun hat er so einen schlechten Ruf bei den Hobbygärtnern und Gartenbesitzern?

Als Samen kommt der Giersch durch den Wind in den Garten, fasst Fuß und beginnt sich zu verwurzeln. Nachdem er sich verwurzelt hat und größer wächst mag er nicht alleine bleiben und bildet unter der Erdoberfläche Wurzelausläufer aus. Ein ganzen Teppich aus Giersch kann so entstehen. Den wird man nicht so schnell los, wenn er sich über Jahre eingewachsen hat. Die Rhizome (Wurzeln) sind fest und wiederstandsfähig. Das merkt man, wenn man versucht den Giersch aus einem Beet zu entfernen.
Wenn man ihn nicht vor der Blütezeit abmäht, bildet er wie alle Pflanzen Samen. Flugs macht sich das himmlische Kind auf und erobert eine weitere Ecke im Garten.

Hat man den Giersch schon im Garten, ist mein Rat ihn einfach aufzuessen. Schneidet man den Giersch herunter, treibt er mit neuen, jungen Blättern aus.
Diese jungen Blätter sind hellgrün und glänzend. Man nennt sie „Lackblättchen“. Mit ihrer feinen Struktur schmecken sie sehr lecker.
Werden sie älter, ist ihre Struktur fester und ihr Geschmack ist nicht mehr zart-nussig.

Küchengeschichten mit dem Giersch

Die kleinen feinen Blättchen schmecken hervorragend roh in Salat und Rohkostgerichten. Mild, leicht nussig ist der Geschmack.

Die etwas größeren Blätter kann man als gedünstetes Gemüse, wie Spinat verwenden.
Angedünstet mit Zwiebeln abgeschmeckt mit Würze eigenen Wahl : als Gemüsebeilage, Füllung für Blätterteigtaschen mit und ohne Fetakäse, in Bratkartoffeln mit und ohne Ei als „Bauernfrühstück“. In Spanien heißt dies „Tortilla“ ergänzt mit anderem Gemüse wie Paprika und Tomate.

Ein Pesto ist auch sehr lecker.

Giersch Pesto

Als Pesto auf Nudeln oder als Vorspeise auf einem krossen Weissbrot oder Ciabatta ein Hochgenuss.
Giersch ist als Kraut in seiner Wirkung so unspezifisch, dass wir es als Spinatersatz verwenden können!

Giersch-Pesto: ein Rezept von vielen.
Auch mit Nüssen und Parmesan oder Pecorinokäse.
Probiere aus was dir schmeckt: Kreativität ist angesagt.

100 bis 150 Gramm Giersch, 100 Gramm Sonnenblumenkerne, 2-3 Knoblauchzehen, Olivenöl ca. 100 ml, Salz, Zitronensaft von einen 1/2 Zitrone.

Alles im Blender oder in der Küchenmaschine pürieren.

Ein Hoch auf die „Unkräuter“ – die „Wilden“

Und da wären wir wieder bei der traditionell zu Gründonnerstag verzehrten Suppe, sozusagen eine „Unkrautsuppe“.

Gartenblogger haben den 28. März im Jahr 2003 als „Tag des Unkrautes“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, das Beikraut zu würdigen, was einfach so in den Beeten der Gärtner erscheint, nicht gesät und nicht gepflanzt. Die nicht geliebte Vegetation, die als Konkurrent zu Wasser, Nährstoffen und Platz das Wachstum „unserer gewünschten“ Pflanzen beeinträchtigt.

Und wer schon einmal ein Stück Land zum Gemüseanbau genutzt hat weiß, wie sehr das stimmt. Versäumt man in der ersten Zeit des Wachstums das Hacken, dann wachsen die „Wilden“ schneller als die „Kulturpflanzen“, manchmal.

Wildkräuter in der Küche

Wobei einige dieser „Wilden“ sehr wertvoll für die Ernährung sind und fester Bestandteil der Nahrung waren. Punkten sie doch mit vielen Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Chlorophyll. Auch heute sind sie wertvoll, da die Pflanzen oft mehr Inhaltsstoffe als das Kulturgemüse haben. Unserer Körper dankt es uns.

Die Küche im Frühling mit Wildkräutern aufzupeppen macht Sinn: Giersch, Löwenzahn, Brennnessel, Vogelmiere, Spitzwegerich, Scharfgarbe dürfen gerne ihren Weg zu uns in die Küche finden und in unsere Salate, Suppen und Gemüsegerichte wandern.

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