Jeder kennt sie – gehasst und geliebt ist sie.

Wildkräuter wachsen am Wegesrand. Nicht gesät. Man kann sie ernten und auch in der Küche verwenden. Die Inhaltstoffe an Mideralien und Vitaminen sind höher als bei Kulturgemüse.
Brennnessel im Herbst

Als Kind hasst man sie, weil sie bei Berührung brennende Schmerzen verursacht.
Als “ Unkraut“ im Garten ist sie nicht beliebt. Die Pflanze Brennnessel wuchert und ist ausdauernd.

Bei den „Naturgärtnern“ ist sie beliebt. Denn sie kann auch viel geben: als Dünger, als Heilkraut für den Menschen, als Nahrung für Schmetterlinge. Für den Naturgarten wird empfohlen, eine unaufgeräumte Ecke zu lassen: mit Brennnesseln und Totholzstapel. So kommen auch die Schmetterlinge in den Garten.

Wer weiss, wie das Leben eines Schmetterlings abläuft?
Aus dem Ei bildet sich eine Raupe. Diese verpuppt sich und dann schlüpft der Schmetterling. Eine vollständige Metamorphose findet statt. In der Puppe löst sich die Raupe vollständig auf und der Schmetterling wird gebildet. Magie der Natur, finde ich.
Das erwachsene Tier, das Adulte, ist die Augenweide – hübsch bunt häufig – es erinnert uns an unbeschwerte Sommertage. Der erwachsene Schmetterling lebt unterschiedlich lange. Manche fressen gar nicht, andere saugen mit dem Rüssel Nektar.

Richtig gefräßig sind allerdings die Raupen. Da kommt die Brennnessel wieder ins Spiel.
Die Raupen wachsen und wachsen und futtern dabei viel grüne Blätter. Sie sind Liebhaber – sie gehen nicht in jedes Restaurant und essen auch nicht jedes Gericht. Die eine Raupe mag vielleicht Pizza, die andere Nudeln. Die Raupen jedes Schmetterlings haben ihre Vorlieben. Sie gehen an spezielle Futterpflanzen.

Brennnesseln bieten den Raupen von vielen verschiedenen Schmetterlingen Nahrung.
Wobei der Ort, also das Restaurant wo sie einkehren, ist unterschiedlich.
Die eine mag Brennnesseln in der Sonne, die andere etwas feuchtere Luft im Schatten. Die eine frißt die oberen Blätter, die andere eher unten. So kommen sie sich nicht ins Gehege, jede hat ihren Platz beim Wettbewerb um das Futter.

Wer dann auch noch für die Schmetterlinge, für die erwachsenen Tiere, Futterpflanzen im Garten hat, der wird sich im Sommer an den gaukelnden bunten Gesellen erfreuen können. Bis zu 50 Arten lieben die Brennnessel. Auch weil die Pflanze den Raupen durch die Brennhaare Schutz vor Räubern bietet. Denn Vögel lieben die Raupen…

Nicht immer liebt man sie – brennt sie doch an Beinen und Armen, wenn man mit ihr in Kontakt kommt.

Aber: Ihre Inhaltsstoffe sind im Frühling für uns sehr wertvoll!

Im Frühling kann man seinen Stoffwechsel mit einer Wildpflanzenkur aktivieren. Als Tee, Suppe, Gemüse wie Spinat und als Omlettbeigabe schmeckt die Brennnessel sehr gut. Die Brennkapseln werden durch festes Drücken unschädlich gemacht. Dazu legt man die gepflückten Pflanzen auf den Küchentisch und walkt mit einer Kückenrolle darüber.

Also ran an die Brennessel:
Bei der Ernte nur die obersten Spitzen, die zart und lecker sind, abzupfen. Streicht man sie von unten nach oben und zupft sie ab, werden die Brennhaare uns nichts tun. Wer auf sicher geht, benutzt Handschuhe.

Bei der Verarbeitung darauf achten, dass die Brennhaare gequetscht werden. Die Brennesseln mit einer Küchenrolle platt rollen.

Achtung: wer eine Histaminintoleranz hat, sollte auf Brennesseln verzichten!

Suppenrezept:

ZUTATEN
Brennsesselspitzen, eine Zwiebel, Öl/Butter zum anbraten, 2-3 gekochte Kartoffeln, wahlweise Schmand, Sahne, Kokosmilch zum verfeinern, Salz, Pfeffer, Muskat zum abschmecken.

Kleingeschnittene Zwiebel in Butter/Öl glasig dünsten
Kleingeschnittene Brennesseln dazugeben und ebenfalls andünsten.
Mit Wasser auffüllen und 15 Minuten köcheln lassen.
Die kleingeschnittenen gekochten Kartoffeln dazugeben und alles pürieren – die Kartoffeln machen die Konsistenz der Suppe sämig.
Nach Wahl mit Schmand, Sahne oder Kokosmilch und den Gewürzen die Suppe verfeinern.

Guten Appetit!

Hinweis zum Sammeln und zum Verzehr von Wildpflanzen:
Sammeln Sie nur an Orten an denen keine Verunreinigungen durch Abgase von Autos etc., Spritzmitteln von Feldern an Feldrändern oder den Eintrag von Hunden besteht. Nur was man einwandfrei bestimmen kann sammeln! Manche Pflanzen sind mit giftigen Pflanzen zu verwechseln. Der Verzehr erfolgt auf eigene Gefahr. Wildpflanzen sind auch Heilpflanzen und wirken. Fangen Sie mit wenig an. So merken Sie die Reaktion des Körpers und ob sie diese vertragen. In jedem Fall muss sich der Körper an nicht gewohntes Essverhalten gewöhnen. Bitte informieren sie sich, in welcher Menge und wie oft man die jeweilige Wildpflanze zu sich nehmen sollte. Manche kann man als "Gemüse" essen, andere sind "Gewürze" und nur in kleinen Mengen förderlich und auch nicht über längere Zeit. Es gibt auch Pflanzen, die bei Überdosierung schädigend oder tödlich sein können. Empfehlungen können keine medizinische Beratung durch einen Arzt oder Heilpraktiker ersetzen, der auch besondere Lebensumstände und spezielle Erkrankungen berücksichtigen kann.
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